Beschreibung
Fredi Saal wurde in einer Zeit geboren, in der anerkannte Wissenschaftler spastisch gelähmte Menschen als unzurechnungsfähig und gefährlich beschrieben. Der Kampf gegen solche tief sitzenden Einstellungen und Diskriminierungen hat erst nach dem zweiten Weltkrieg zögerlich angefangen. In den 50er Jahren begann Fredi Saal die Erfahrungen seiner Jugendzeit als Heiminsasse auf der Suche nach Anerkennung und Begegnung mit anderen Menschen aufzuschreiben. Die Bedeutung seiner Texte liegt darin, dass sie politische Entwicklungen und gesellschaftliche Auffassungen an der existentiellen Wirklichkeit behinderter Menschen überprüfen. Autobiographische Überlegungen verdichten sich so zu grundsätzlichen philosophischen Fragestellungen. Jeder Text dieses Buches ist ein abgeschlossener Zusammenhang; gemeinsam ergeben sie ein Spiegelbild der Situation behinderter Menschen in der Bundesrepublik seit dem zweiten Weltkrieg.